Wusstest du, dass der Facebook-Algorithmus mehr als 100.000 verschiedene Signale verwendet, um zu entscheiden, welche Posts gezeigt werden?
Angesichts der riesigen Menge an Posts und Interaktionen beschränkt Facebook den Content, der im Newsfeed eines Nutzers gezeigt wird. Dabei werden einem Nutzer vorrangig die Inhalte angezeigt, die innerhalb seines Facebook-Freundeskreises die höchsten Interaktionsraten haben (Shares, Likes, Kommentare). Kombiniert mit der bevorzugten Behandlung von bezahlten Anzeigen bedeutet dies schlicht, dass dein Content Marketing mangels Reichweite leicht erstickt.
Doch davon solltest du dich nicht abschrecken lassen. Hier sind unsere sieben besten Tipps, um deiner Facebook Marketing Strategie neues Leben einzuhauchen:
1) Überprüfe, was du mit Facebook erreichen willst und: testen, testen, testen
Viele Unternehmen springen auf den Facebook-Zug, setzen eine Business-Seite auf und schalten sofort bezahlte Anzeigen, ohne zunächst eine Präsenz aufzubauen oder Markenpflege zu betreiben.
Um langfristig erfolgreich zu sein, braucht es jedoch etwas mehr Aufwand, damit sich deine Marke von der Masse der Posts abhebt. Du brauchst eine robuste Strategie für organische Reichweite und Engagement.
Wenn du nach einer Erfolgsformel suchst: Lass dein Ego draussen und gehe davon aus, dass du verschiedene Segmente, Strategien und Formate testen musst. Geh nach dem Lean Startup Modell vor: Die erste Version sollte schnell gebaut sein, dann messen, analysieren und basierend auf den Daten Änderungen vornehmen. Und dann das Ganze wiederholen.
2) Produziere hochwertige Inhalte (*gähn* - aber machst du das wirklich?)
Das klingt vielleicht wie ein Kratzer in der Schallplatte, aber es gibt einfach keine Alternative zu hochwertigen Inhalten.
Das heisst nicht, dass du Perfektion anstreben oder unendliche Iterationen produzieren musst. Es heisst jedoch auch nicht, dein gesamtes Marketing- und Mediabudget für einen einzigen schicken Video-Post auszugeben.
Vielmeht geht es darum, deine Strategie zu planen und gezielt darüber nachzudenken, was, wann, warum und für wen du postest. Es bedeutet, das digitale Gerümpel herauszufiltern und genau auszuwählen, was auf deiner Seite veröffentlicht wird und was du deine Fans zu teilen bittest.
Woher du weisst, ob deine Inhalte hochwertig und teilenswert sind? Frag dich einfach: Würdest du selbst die Posts deines Unternehmens teilen, selbst wenn du dort nicht arbeiten würdest? Eine einfache und effektive Feuerprobe für deinen Content.
3) Kenne deine Kunden und Fans
Wenn wir auf unseren persönlichen Facebook-Profilen etwas posten oder teilen, legen wir unbewusst strenge Auswahlkriterien an. Wir überlegen uns genau, ob anderen das gefallen wird, und auch, was der Post über uns selbst aussagt. Auf Facebook kennnen wir normalerweise den Großteil der Leute in unserem Netzwerk.
Aber wie sieht es auf unseren Business-Seiten aus? Produzieren wir wirklich Inhalte, die zu unseren Kunden-Personas passen? Oder spucken wir lediglich Content aus, damit es aussieht, als ob unsere Seite aktiv ist?
Überlege dir, ob deine Posts unterhaltsam, wertvoll oder informativ sind. Denke darüber nach, wie der Post bei deinem Idealkunden ankommen würde und versuche diese durch deine Beschreibungen zu engagieren. Überarbeite deine Posts auf Basis von Feedback, Zahlen und Analysen und finde so besser heraus, was deine Kunden tatsächlich interessiert, nicht, was du denkst, was sie interessieren sollte.
4) Pflege Beziehungen und pflege deinen Tribe
Seien wir ehrlich: Die meisten Unternehmen nutzen das Potenzial ihrer bisherigen Kunden und Fans nicht richtig, gleich ob es zehn oder zehntausend sind.
Facebook gibt Signalen von Freunden und Familie höhere Prioriät, und du solltest deine bestehende Fangemeinde als Marketing-Partner einsetzen. Bitte sie, deine Posts zu liken und zu teilen. Wenn sie das nicht tun, finde heraus, warum. Und finde einen Weg, ihr Engagement zu belohnen.
Ein häufiger Grund für geringe Interaktion ist das Fehlen der persönlichen Note. Wenn auf deiner Unternehmensseite keine Menschen zu sehen sind, dann kannst du auch nicht erwarten, dass Menschen sie besuchen.
Du musst nicht allen antworten, aber denke daran, wie das bei den Posts deiner Freunde und den Kommentaren darunter funktioniert: Kommentare machen Posts erst lebendig und zeigen auch, dass dahinter echte Personen stecken.
Und schließlich: Wenn du eine Beziehung mit einem einzigen Kunden auf Social Media aufbaust, hat das meist einen Multiplikator-Effekt.
5) Bitte deine Fans um Content
Der nächste Schritt besteht darin, deine Nutzer oder Community zu bitten, selbst Inhalte beizusteuern. Mit dieser Taktik beschleunigst du Reichweite und Interaktionen, denn Facebook liebt es, wenn User Generated Content erstellt wird und sich dann in deren Netzwerk verbreitet. Baue Beziehungen und Interaktionen mit den Influencern in deinem Netzwerk auf, und deine Social Media Strategie bekommt neues Leben.
Plane ein Belohnungssystem und sei dabei kreativ. Wie du deine Fans ermutigst, Inhalte zu produzieren, kann viele Formen annehmen. Selbst die Inhalte deiner Nutzer wiederzuverwenden und sie zu loben, kann eine Belohnung darstellen.
6) Nutze Facebook Live (trau dich!)
Mike Stelzner, der Gründer von Social Media Examiner, erklärt in einem Perpetual Traffic Podcast, wie Facebook Live an Bedeutung zunimmt. Er betont, dass Facebook Live von Facebook eine Art Bonus erhält und in der Priorisierung für die Nutzer-Streams direkt nach vorn springt - was für die Reichweite der Facebook Live Videoproduzenten gut ist.
Wenn Nutzer Facebook Live Videos anschauen, bedeutet das, das sie "aktiv dabei" sind - genau das, was Facebook möchte. Facebook will die Verweildauer seiner Nutzer im Netzwerk möglichst hoch halten, und depriorisiert alles, was davon ablenken könnte.
Wenn du in der Lage bist, Events, Interviews oder Seminare zu filmem, dann hast du bereits Content, den du per Facebook Live streamen kannst. Keine Bange, es muss nicht perfekt sein. Probier es aus!
7) Zahle für Reichweite, wo es sinnvoll ist
Hier sind zwei Aspekte zu beachten. Zum einen brauchen nicht alle Unternehmen bezahlte Werbung und nicht alle würden davon profitieren. Social Media Examiner sagt zum Beispiel, dass sie ohnehin so viele Follower haben, dass es ihnen nicht viel bringen würde, ihre Reichweite mit bezahlter Werbung zu erhöhen.
Letzlich geht es um den ROI und ob dir die Investition in Impressions auch Conversions bringt. Das kann, muss aber nicht der effektivste Einsatz deiner Mittel sein.
Auf der anderen Seite kann es durchaus lohnen, bezahlte Anzeigen zu nutzen. Selbst wenn daraus keine direkten Conversions kommen, kannst du damit Daten sammeln, die dir helfen, deine Content Strategie zu fokussieren und zu verbessern.
Zum zweiten ist es wichtig, deine Anzeigen zu testen. Stelle mit A/B-Tests sicher, dass deine Anzeige funktioniert und setze nur die ein, die den Test bestehen. Nutze Tools wie Website Custom Audiences oder Audience Insights, um dich auf das zu konzentrieren, was funktioniert, oder etwas abzuschalten, was nicht funktioniert. Halte deine Anzeigenkampagnen frisch und mische deine Top-Performer immer mal wieder mit neuen Ideen, um den alten Kampagnen neues Leben einzuhauchen.