Das Aufsetzen und die kontinuierliche Pflege einer aktiven Social-Media-Präsenz kann für kleine Unternehmen eine wahre Herausforderung sein.
Ganz gleich, ob du Geschäftsinhaber oder Marketingprofi bist – wenn du für ein KMU arbeitest, wirst du immer wieder das Gefühl haben: Die Prioritäten liegen woanders. Denn am Ende des Tages gehören die Buchhaltung und die Rechnungsstellung zu den Kernaufgaben, um das Unternehmern am Laufen zu halten. Darüber hinaus hast du bestimmt bereits andere Marketinginstrumente und -aktivitäten wie E-Mail-Marketing und Google Ads als primäre Methode zur Kundengewinnung definiert.
Die Ressourcen-Karte zu ziehen, ist absolut in Ordnung. Ich kenne das selbst.
Woche für Woche kämpfe ich mit derselben Herausforderung: Flockler zu betreiben und Social Media als einer von vielen Nebenaufgaben gerecht zu werden. Ironischerweise helfen wir unseren Kunden, bessere Ergebnisse über ihre Social-Media-Kanäle zu erzielen, stehen aber den gleichen Herausforderungen gegenüber: Die Marketing-Ressourcen (Zeit und Geld) sind auf andere Aktivitäten ausgerichtet.
Ich fühle mit dir.
Einige unter euch könnten jetzt sagen, dass Social Media für ihr Unternehmen nicht relevant ist. Doch das kaufe ich ihnen nicht ab: Wir haben sogar einen Blogbeitrag geschrieben, um die häufigsten Ausreden von Unternehmen zu widerlegen, nicht in Social Media zu investieren. Mit mehr als einer Milliarde aktiven monatlichen Nutzern allein nur auf Instagram ist Social Media heute für nahezu jedes Unternehmen relevant.
Social Media hilft dir, den Traffic auf deiner Webseite zu steigern und aus anonymen Webseitenbesuchern Leads zu generieren. Es hilft dir, Social Media Feeds zu erstellen und den Social Proof deiner Webseite zu erhöhen, um andere Kunden zu inspirieren und den Kauf-Button zu klicken. Es hilft dir, potenzielle Interessenten für den Kauf deiner Produkte und Dienstleistungen zu gewinnen. Und es hilft dir, ein Lookalike-Audience zu erreichen, das aus Personen besteht, die deinen bestehenden Kunden ähneln.
Besonders wenn du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung ein sehr großes geografisches Gebiet bedienst, liegen die Vorteile von Social Media auf der Hand.
Überraschenderweise sagen potenzielle Kunden, die mit uns im Live-Chat oder per E-Mail in Kontakt treten, oft, dass ihr Unternehmen keine Facebook-Seite oder irgendeinen anderen aktiven Social-Media-Kanal hat. Und ich spreche jetzt nicht von Ein-Mann-Unternehmen, bei denen sich einer um alle Geschäftstätigkeiten alleine kümmert. Einige dieser Organisationen beschäftigen Dutzende oder sogar Hunderte von Menschen.
Die Gespräche mit Kunden in den vergangenen Monaten haben uns dazu inspiriert, die acht Schritte zusammenzufassen, die man gehen muss, um mit Social Media loszulegen:
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Setze dir ein Ziel für deine Social-Media-Präsenz.
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Definiere Kennzahlen, um deine Leistung zu verfolgen.
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Ermittle deine Zielgruppen.
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Wähle deine Social-Media-Kanäle aus.
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Definiere die Tonalität deiner Kommunikation.
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Erstelle ansprechende Inhalte.
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Setze einen Redaktionskalender auf.
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Spiele deine Social-Media-Inhalte auf deinen digitalen Diensten aus.
1. Setze dir ein Ziel für deine Social-Media-Präsenz.
Genau wie bei jeder anderen Marketingaktivität auch solltest du den Prozess mit der Festlegung deiner Ziele beginnen. Was ist der wesentliche Grund, um deine Social-Media-Präsenz aufzubauen? Hier sind ein paar Beispiele:
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die Beziehung zu Bestandskunden pflegen
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die Markenbekanntheit steigern
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den Traffic auf deiner Webseite erhöhen
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Leadgenerierung und Lead Nurturing
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Umsatz steigern
Wie du vielleicht bemerkt hast, reicht die Liste von weicheren bis zu sehr konkreten Zielen, die sich unterm Strich alle darauf konzentrieren, deinen Umsatz zu steigern.
Ich habe nicht vor, dir zu sagen, welches Ziel das richtige für dein Unternehmen ist, und ich glaube auch nicht, dass du das von mit erwartest. Die Art der Produkte und Dienstleistungen, die du anbietest, wird deine Möglichkeiten ganz natürlich einschränken, und die Wahl hängt auch von den anderen Marketingaktivitäten ab, die du durchführst.
Bei Flockler nutzen wir Social-Media-Ads, um Leads zu generieren und anzureichern. Die Advertising-Tools helfen uns, potenzielle Kunden zu erreichen und wir bedienen sie mit einem Fluss an Educational Content aus dem gleichen Blog, den du gerade liest. Weitere Anregungen findest du beispielsweise in unserem Blogpost „Wie du mit einem Facebook Gewinnspiel Interaktionen und Reichweite schaffst“.
2. Definiere Kennzahlen, um deine Leistung zu verfolgen.
Sobald du deine Ziele festgelegt hast, musst du dir überlegen, wie du deinen Erfolg messen und berichten kannst. In den Social-Media-Kanälen selbst findest du Statistiken über das Engagement sowie Click-Through-Raten zu deiner Webseite. Doch oftmals ist es viel wichtiger zu messen, was jenseits der Social-Media-Kanäle passiert.
Nehmen wir an, du bringst Traffic auf eure Webseite und zusätzlich zu den Social-Media-Metriken möchtest du die Zahlen eurer Webseite an deinen Chef melden. Zu den typischen Kennzahlen, die sich mit Google Analytics oder vergleichbaren Analyseplattformen messen lassen, gehören:
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Traffic-Volumen: Gibt es neben den Klickraten eines Content-Beitrags auch Besucher, die über Social Media auf die Seite gekommen sind und immer wieder zurückkommen?
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Bounce-Rate: Verglichen mit anderen Quellen – bleiben die Kunden länger auf deiner Webseite? Oder springen sie direkt wieder auf die Seite zurück, von der sie gerade gekommen sind?
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Verweildauer auf der Webseite und Anzahl der Seitenaufrufe pro Sitzung: Surfen die Webseitenbesucher durch deine Inhalte und besuchen mehrere Seiten?
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Conversions: Sind Besucher, die über Social Media kommen eher dazu geneigt, deine Broschüre herunterzuladen, dich zu kontaktieren oder deine Produkte und Dienstleistungen zu kaufen? Normalerweise surfen Kunden vor der Konvertierung weiter auf der Webseite und kommen später wieder, um zu konvertieren. Daher ist es wichtig, dass du auch sogenannte vorbereitete Conversion (engl. „assisted conversions“) messen kannst.
3. Ermittle deine Zielgruppen.
Kommen wir zu einem Thema, das ich liebe. Es gehört zu einem Bereich, bei dem man so flott falsch liegen kann, wenn man damit beginnt.
Es ist noch nicht allzu lange her, da haben Marketingexperten Inhalte erstellt, die ein breites Publikum bedienen. Die Botschaften waren von Natur aus sowie Kanal bedingt sehr allgemein gehalten (beispielsweise Radiowerbung) und haben oft die Best Practices und Ideen anderer Unternehmen kopiert.
Fängst du nun mit Social Media an und startest mit Social-Media-Advertising-Tools, dann kannst du deine Inhalte spezifischen Zielgruppen anbieten. Abhängig vom durchschnittlichen Umsatz pro Kunde kannst du ein unbegrenztes Volumen und unbegrenzte Variationen an Ads erstellen und diese je nach ihrer Performance direkt bearbeiten und optimieren.
Wie du am besten anfängst?
Interviewe ein paar deiner treuesten Kunden und definiere darauf aufbauend Zielgruppen. Am Ende des Tages möchtest du andere Leute anziehen, die deinen profitabelsten Kunden ähnlich sind. Das Gespräch mich deinen Kunden wird dir dabei helfen, ein besseres Verständnis für deine Zielgruppen zu entwickeln. Ein „Old-School-Ansatz“ ist hier oft besser als ein Paket neuer Methoden.
4. Wähle deine Social-Media-Kanäle aus.
Wenn du noch kein Social-Media-Profil erstellst hast, beginne mit dem Offensichtlichen. Wenn du in einem Ladenlokal Lack und Farbe verkaufst, dann ist Facebook meist die beste Wahl. Wenn dein Unternehmen visuell getriggert ist, weil du beispielsweise im Handwerk unterwegs bist, wird Instagram dir definitiv helfen, deine Produkte zu präsentieren und ein neues Publikum zu erreichen.
Beginne mit einem, maximal zwei Testkanälen. Weitere kannst du noch später mit relativ wenig Aufwand hinzufügen. Lade deine Kunden dazu ein, deinem Profil zu folgen. Doch stelle zuvor sicher, dass du dir genügend Zeit für deinen öffentlichen Auftritt nimmst, ein ansprechendes Titelbild auswählst, grundlegende Informationen wie Öffnungszeiten zugänglich machst und inspirierende Inhalte veröffentlichst. Dein Profil fungiert wie ein Schaufenster zu deinem Geschäft. Würdest du eintreten, wenn es schon draußen nach Langeweile riecht oder dich auf den Weg zum Laden machen, wenn du nicht weißt, ob er dann geöffnet haben wird?
5. Definiere die Tonalität deiner Kommunikation.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tonalität deiner Marke. Einige Marken wie die BVG oder Innocent nutzen Humor. Das kann super gemacht sein, aber auch riskant, wenn du nicht den richtigen Ton triffst. Andere halten ihre Ansprache daher gerne etwas offiziell.
Als Faustregel gilt: Wähle einen Ton, der bei deiner Zielgruppe ankommt und zugleich zu deiner Unternehmenskultur passt. Lass dich davon beeinflussen, wie andere dein Unternehmen sehen und versuche, die Tonalität in deiner Kommunikation konstant zu halten. Zu häufig zu wechseln, klingt für deine Zuhörer seltsam. Je mehr Zielgruppen und Produkte du bedienen musst, umso herausfordernder ist es, eine gute Tonalität für die Kommunikation zu finden.
6. Erstelle ansprechende Inhalte.
Begeisternde Inhalte? Das hört sich so selbstverständlich an. Aber in der Tat sollte es dein Ziel sein, Content zu erstellen, der deine Zielgruppe anspricht, ihr einen Mehrwert bietet und der deswegen gerne geteilt wird.
Wie man am besten entscheidet, welche Art von Inhalten man erstellen sollte? Es kommt auf deine Zielgruppe an und darauf, sie zu verstehen: Was sind die Gründe dafür, dass sie dein Produkt oder deine Dienstleistung verwenden? Welche Probleme und Herausforderungen löst dein Produkt für sie? Welche Informationen fanden sie hilfreich, bevor sie sich für dein Produkt entschieden haben? Welche Art von Inhalten werden ihnen dabei helfen, mit deinem Produkt langfristig erfolgreich zu sein und erfolgreich zu bleiben?
Mir persönlich hat beispielsweise ein Tipp des Fizzle-Podcastteams geholfen: Wenn ich einen Beitrag schreibe, dann stelle ich mir eine bestimmte Person vor, an die ich meine Geschichte adressiere und überlege, wie mein Text dieser Person helfen kann, ein Problem zu lösen. Und verstehe mich nicht falsch, diese Person muss dabei kein Freund sein oder jemand, den du von Grund auf kennst. Oft wähle ich einen unserer loyalsten Kunden, dessen Business ich kenne.
Weitere Anregungen findest du in unserem Blogpost „13 Tipps, wie du Content erstellst, den Menschen gerne teilen“.
7. Setze einen Redaktionskalender auf.
Ganz gleich, ob du alleine dafür verantwortlich bist, Content zu veröffentlichen oder ob du ein Team hast, das sich darum kümmert – ein Redaktionskalender für deine Social-Media-Aktivitäten spart Zeit und Ressourcen. Mit dem Redaktionskalender kannst du Inhalte für die nächsten ein bis zwei Monate vorausplanen und stellst so sicher, dass deine sozialen Kanäle nicht verdursten, wenn dein Business gerade eine geschäftige Zeit durchlebt. Es mag wie eine weitere Zusatzaufgabe erscheinen. Doch vertraue mir, du wirst es mir später danken.
8. Spiele deine Social-Media-Inhalte auf deinen digitalen Diensten aus.
Und zu guter Letzt: Vergiss nicht, die von dir erstellen Social-Media-Inhalte wiederzuverwerten und auf deinen digitalen Plattformen auszuspielen. Dank Tools wie Flockler kannst du Inhalte von verschiedenen Kanälen automatisiert ziehen und speichern und Social-Media-Feeds auf deiner Webseite, mobilen Apps oder Screens einbetten.
Du fragst dich, wozu das gut ist?
Hier ein kleiner Auszug der wesentlichen Gründe:
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Wenn du die Social-Media-Inhalte auf deiner Webseite anzeigst, erhöhst du den Traffic und das Engagement auf deinen Social-Media-Kanälen. Und je mehr Engagement du erzielst, desto höher und häufiger werden deine Beiträge im Feed der Social-Media-Nutzer angezeigt. Das Ausspielen der Inhalte erhöht die Anzahl deiner Follower.
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Inspirierende Inhalte laden dazu ein, länger auf deiner Webseite zu verweilen. Und für den Google Algorithmus ist das eine der positiven Rankingfaktoren: Je mehr Besucher sich auf deiner Webseite aufhalten (und je niedriger die Bounce-Rate ist), desto weiter oben erscheint deine Seite bei den Google-Suchergebnissen.
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User-Generated Content und die Reaktionen deiner Kunden auf den sozialen Kanälen zahlen als Social Proof auf deine Webseite ein und erhöhen ohne Zweifel die Conversion Rate. Wir vertrauen der Meinung und den Bewertungen anderer Kunden.