User-Generated Content (UGC) ist heute ein wichtiger Bestandteil des Marketing-Mixes für E-Commerce, Tourismus und Gastronomie sowie Bildung, Sport, gemeinnützige Organisationen und viele andere Branchen. Warum ist das so?
Früher war das Internet noch recht statisch. Die Kommunikation verlief eindimensional: Unternehmen stellten ihren Content online. Verbraucher konsumierten ihn, konnten aber kein direktes Feedback geben. Im Fachjargon spricht man von einer One-to-Many-Kommunikation.
Mit Aufkommen des Web 2.0 und der sozialen Medien hat sich das geändert: Das Internet hat sich zu einer Plattform entwickelt, auf der Dialog stattfindet: Jeder, der sich im WWW bewegt, kann Content veröffentlichen. Über Webseiten, Chatbots und Social Media kommunizieren und interagieren Unternehmen und Verbraucher heute in Echtzeit. Verbraucher erstellen heute also einen hohen Anteil aller Online-Inhalte selbst. Jüngste Entwicklungen in Bereichen wie IoT, Blockchain und Metaverse deuten darauf hin, dass die Menge an Daten und User-Generated Content, die wir im Laufe unseres Lebens produzieren, auch weiterhin zunehmen wird.
Der zweite Grund, warum UGC im Marketing zunehmend wichtiger wird, liegt in strengeren Datenschutzgesetzen. Darüber hinaus setzen sich einige Technologieunternehmen proaktiv dafür ein, dass Verbraucher künftig mehr Kontrolle über ihre Daten haben. Im Ergebnis können sich Marken immer weniger auf Bannerwerbung verlassen. Stattdessen müssen Marken Engagement und Reichweite in den Kanälen und Apps aufbauen, in denen ihre Kunden Zeit verbringen.
Der dritte Grund, der für UGC im Marketing spricht, ist, dass die Zahl der Kanäle und Plattformen explodiert. Marketern fällt es zunehmend schwer, kosteneffektiv alle Kanäle mit authentischen Inhalten zu bedienen. Manchmal wächst User-Generated Content auch organisch in Kanälen, in denen die Marke selbst keinen Fuß fassen kann.
Angesichts dieser Trends wollen wir uns die Gründe näher anschauen, warum deine Marke einen Marketing-Masterplan für User-Generated Content benötigt.
5 Gründe, warum Marken UGC-Marketing im Jahr 2023 nicht ignorieren können
Grund 1: Werbung lässt sich zunehmend schwerer messen und erreicht die Zielgruppe weniger effektiv
Die europäische Datenschutzgrundverordnung verlangt, dass Webseiten-Betreiber die Besucher ihres Online-Angebots erst um Erlaubnis bitten müssen, bevor sie Analytics-Skripte und Social-Media-Plugins abfeuern. Infolgedessen geht ein erheblicher Teil der Website-Analyse und Retargeting-Daten verloren. Denn viele Webseitenbesucher entscheiden sich dagegen. Doch nicht nur Europa macht sich Gedanken: Auch in anderen Kontinenten verschärfen Staaten ihre Gesetze zugunsten eines besseren Datenschutzes. Ein Beispiel ist der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis andere Bundesstaaten nachziehen werden.
Wenn du ein iPhone besitzt und die neue Version nutzt, hast du diese Änderung vielleicht schon bemerkt: Mit iOS 15 hast du eine bessere Kontrolle über deine personenbezogenen Daten, die Apps für Retargeting und Werbung verwenden. Mit deinem neuen iPhone kannst du nun verhindern, dass dich Ads im Internet „verfolgen“.
Zugleich hat Google das Ende von Third-Party-Cookies angekündigt. Das heißt, Google wird in absehbarer Zeit Tracking-Cookies von Drittanbietern blockieren. Manche sagen, dass dies den sicheren Tod für Third-Party-Cookies bedeutet. Denn mit einem Marktanteil von über 65 Prozent ist Googles Chrome weltweit der mit Abstand beliebteste Browser. Das macht Social-Media-Tracking-Pixel höchstwahrscheinlich überflüssig.
Für Marketer wird es also immer schwerer, die Wirksamkeit bestimmter Marketingaktivitäten zu messen und die richtige Zielgruppe mit lieb gewonnenen Werbemethoden zu erreichen. Doch es hilft nichts: Innovative Ideen müssen her! Marketer müssen neue Lösungen finden, um die Markenbekanntheit zu steigern und die Reichweite zu erhöhen. Genau hier setzt User-Generated Content im Marketing an.
Indem du deine Kunden dazu motivierst, deine Marke oder deinen Marken-Hashtag auf Social Media zu erwähnen, erhöhst du die Reichweite, steigerst den Traffic auf deine Social-Media-Profile und deine Webseiten. Anstatt sich auf bezahlte Ads zu verlassen, fährst du UGC-Kampagnen, in deren Rahmen deine Kunden und Fans authentische Inhalte mit ihren Social-Media-Kontakten teilen.
Grund 2: Menschen erwarten, dass Markeninhalte durch Kunden-Feedback und Bewertungen gestützt werden
Früher haben wir Familie und Freunde um Empfehlungen gebeten, wenn wir nach einer Lösung für ein Problem gesucht haben. Die einzige Alternative bestand darin, sich auf die Informationen zu verlassen, die Hersteller, Fachzeitschriften und andere (meist) werbefinanzierten Publikationen online oder in Printmedien bereitstellten.
Heute stehen uns zahlreiche Erfahrungsberichte und Online-Rezensionen zur Verfügung. Anhand dieser Informationen können wir uns ein unparteiisches Bild von einem Produkt oder einer Dienstleistung machen. Dadurch, dass sie authentisch sind, wecken sie unser Vertrauen.
Untersuchungen haben ergeben, dass neun von zehn Verbrauchern Bewertungen lesen, bevor sie ein Produkt kaufen. Das bedeutet: Menschen möchten Erfahrungsberichte und Bewertungen lesen – sowohl auf den Webseiten der Anbieter als auch auf Plattformen wie Google oder Bewertungsportalen wie Trusted Shops, eKomi und Trustpilot. Bevor Interessierte ein Produkt kaufen, wollen sie über Bewertungen verifizieren, ob Produktfunktionen gegeben sind und Herstellerversprechen gehalten wurden. Dank visuellen UGC und Social Proof bekommen Webseitenbesucher zudem eine Vorstellung davon, wie dein Produkt oder die Dienstleistung im wirklichen Leben aussieht. Daher solltest du beides auf deiner Homepage oder deinen Produktseiten einbinden.
Eines meiner Lieblingsbeispiele für UGC ist die Webseite von Vivadogs. Sie bietet eine Fülle an Rezensionen, die Kunden über Social Media gemacht haben. Technisch handelt es sich um einen Instagram-Feed, den Vivadogs auf seiner Website eingebunden hat. Damit dieser Instagram-Feed kontinuierlich frischen User-Generated Content bekommt, bittet Vivadogs seine Kunden, ihre Geschichten zu posten und dafür den Marken-Hashtag #vivadogs zu nutzen.
Grund 3: Omnichannel-Marketing erfordert eine Menge authentischer Inhalten, die man gerne teilt
Bestimmt hast du in irgendeinem Meeting oder einer Fachkonferenz schon einmal von Omnichannel-Marketing gehört. Mit Omnichannel-Marketing versuchen Unternehmen ihre Kunden dort zu treffen, wo diese unterwegs sind – mit der richtigen Botschaft, zur rechten Zeit am rechten Ort.
In der heutigen Zeit erfordert Omnichannel-Marketing jede Menge Content: Neben der physischen Welt treffen Marken ihre Kunden auf Webseiten, in Live-Chats und anderen digitalen Anwendungen sowie über E-Mail, Social Media, Google-Suchen, Diskussionsforen und andere Content-Plattformen. Dabei hat deine Marke oft wenig Einfluss auf Reichweite und Beliebtheit oder wie andere über deine Marke sprechen. Social-Media-Algorithmen beeinflussen, wie deine Marke auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. gesehen wird.
Eine gut durchdachte UGC-Marketingstrategie kann dir dabei helfen eine vertrauensvolle Präsenz auf Kanälen aufzubauen, über die du keine Kontrolle hast und bei denen ein harter Wettbewerb um Aufmerksamkeit herrscht. Eine Hashtag-Kampagne hilft dir beispielsweise dabei, ein positives Markenimage aufzubauen und Reichweite zu erhöhen, indem deine Mitarbeiter, Influencer und Kunden ihre positiven Erfahrungen teilen. Und nicht nur das: Mit Hilfe von UGC-Kampagnen kannst du die Content-Erstellung skalieren und erhältst authentische Inhalte.
Eine UGC-Plattform unterstützt dich dabei, User-Generated Content diverser Quellen und Kanäle an einem Ort zu sammeln, zu moderieren und zu kategorisieren. Sie hilft deinem Marketingteam, auf Social Media laufende Diskussionen zu monitoren und die besten Inhalte für deine Omnichannel-Strategie zu nutzen.
Grund 4: Social Commerce gewinnt 2023 weiter an Bedeutung
Social Commerce, eine Wort-Komposition aus Social Media und E-Commerce, wird in den kommenden Jahren Mainstream werden. Mit Plattformen wie Shopify können Webshop-Betreiber Produkte nahtlos in ihre Social-Media-Posts integrieren: Kaufinteressenten müssen Instagram nicht mehr verlassen, um Produkte und Dienstleistungen zu erwerben, die sie sich auf der Plattform ansehen.
Auf der anderen Seite betten Marken bereits Social-Media-Feeds in ihre Webseite ein. Und es ist absehbar, dass diese beiden Trends – Social Commerce und User-Generated Content – auf den markeneigenen Webseiten zusammentreffen werden.
Marken werden nicht in der Lage sein, Produkte mit UGC-Posts und Kundenrezensionen auf Social Media zu verknüpfen. Doch Tools wie Flockler liefern diese Funktion mit: Es dauert nur wenige Minuten, um aus Instagram-Feeds und User-Generated Content shoppable Posts zu machen. So kannst du Social Commerce in jede Webseite und digitale App einbinden.
Grund 5: TikTok wird in kürzester Zeit der beliebteste Social-Media-Kanal sein – für Marken ist UGC der beste Weg, sich zu beteiligen
Mein ganzes Berufsleben habe ich der Entwicklung von Social-Media-Apps gewidmet. Umso mehr hat mich TikTok überrascht: 2021 hat TikTok die Marke von einer Milliarde User geknackt. Lediglich drei Jahre nach Start spielt TikTok bei den großen Social-Media-Plattformen vorne mit.
Der Aufstieg von TikTok im Ranking der beliebtesten Social-Media-Plattformen sowie das Erstellen von Video-Content stellt Marken vor Herausforderungen: Die Generation Z sowie jüngere Zielgruppen kommunizieren über Videos. Sie sind ein natürlicher Teil ihres Lebens. Die meisten Marketer sind hingegen in der textlastigen Ära groß geworden. Infolgedessen durchdringen Marketingteams die Art von Sprache, Emojis und Memos in TikTok möglicherweise nicht vollständig – etwas, das Teenager intuitiv kennen.
Das führt dazu, dass Marken mit der Entscheidung zögern, auf TikTok aktiv zu werden. Influencer- und UGC-Kampagnen sind die beste Möglichkeit, sich auf dieses neue Gewässer zu wagen.
Wenn du einmal angefangen hast, kannst du TikTok-Feeds wie jede andere UGC-Kampagne auf deiner Webseite einbinden. Mit Flockler kannst du TikTok-Videos deines Unternehmens sowie deiner Kunden sammeln und sie auf WordPress, Wix, Shopify und jeder anderen Website präsentieren.